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ACHIM MOHNÉ & UTA KOPP: REMOTEWORDS 37

25. Juli - 30. August 2020 und weiterhin als permanente Installation auf dem Galeriedach zu sehen

Die 1980 gegründete galerie januar hat aus Anlass ihres vierzigjährigen Bestehens das Künstlerduo Achim Mohné und Uta Kopp mit REMOTEWORDS für ein besonderes „Kunst am Bau“-Projekt eingeladen. REMOTEWORDS (RW) heißt frei übersetzt: „ferne Wörter“. Es handelt sich um ein Media Art Project oder genauer: ein interdisziplinäres Kommunikationsprojekt im Bereich zwischen bildender Kunst, Literatur, Design und Internet, welches das Künstlerduo 2007 gegründet hat. Im April 2008 haben Achim Mohné und Uta Kopp als ihr erstes Projekt das Dach des Kunstraums der Fuhrwerkswaage in Köln beschriftet und seither an 35 weiteren Orten weltweit Nachrichten auf Hausdächern von Kulturinstituten verbreitet. Und zwar veröffentlicht REMOTEWORDS als künstlerisches Langzeitprojekt auf Dächern mit Großbuchstaben Kurznachrichten, die zusammen mit Autoren, Künstlern und Kuratoren mit nur wenigen Worten oder sogar einem einzigen Begriff Sinnstiftendes im Bezug zur jeweiligen Institutionen entwickeln. Durch virtuelle Globen wie Google Earth oder andere online-Atlanten sind sie von überall her via Internet einsehbar. Stets bilden Ort und Nachricht eine semantische Einheit und nehmen eine ortsspezifische Bedeutung an.

 

Die galerie januar schätzt sich glücklich, mit dem nun realisierten 37. Projekt zum Kreis der ausgewählten Kunst- und Kulturorte zu gehören, zu denen u.a. die Universität der Künste Berlin, das KUMU Art Museum in Tallin, das H3K Haus für elektronische Künste Basel, die Universität in Sao Paulo oder das Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe gehören.
Ähnlich wie bei den Dächern vorangegangener Projekte von REMOTEWORDS handelt es sich auch beim Dach des Hinterhauses der galerie januar um einen Teil des öffentlichen Raumes, der für die wechselnden Ausstellungen bislang nicht genutzt und für die Besucher auch normalerweise unsichtbar bleibt. Allenfalls von den zum Teil höheren Gebäuden in der Nachbarschaft des Galeriegebäudes aus kann man auf dessen Dachfläche sehen. Wie auch sonst bei den Projekten von REMOTEWORDS sorgen daher auch in Bochum erst Navigations- und Satellitensysteme dafür, dass die im Mai aufgebrachte Botschaft aus luftiger Perspektive, nämlich in den virtuellen Globen des Internets zeitverzögert sichtbar wird, sobald die Satellitenbilder aktualisiert worden sind. Insofern gehört es zum zeitbasierten Konzept von REMOTEWORDs, dass die auf den Dächern langfristig platzierten Nachrichten erst verspätet im Netz erscheinen wie auch umgekehrt noch dort sind, während sie in der Wirklichkeit vor Ort bereits verschwunden sein können. Bis zur Aktualisierung der Satellitendaten nehmen Videobilder die Aufsicht auf RW.37 vorweg. Sie sind das Ergebnis eines Drohnenflugs, welcher das Haus nach Fertigstellung der Dachzeichnung mit einer Kamera überflogen hat. Zusammen mit anderen Dokumenten verschiedener REMOTEWORDS-Projekte werden die Bilder des Drohnenflugs während der Ausstellungsdauer in der galerie januar mit einem Beamer an die Wand projiziert, während die Zeichnung selbst auch nach dem Ausstellungsende auf dem Dach verbleibt.  


Aus den Fenstern des Ausstellungsraumes kann man bereits einen Hinweis auf RW.37 erhalten, denn auf dem tiefer liegenden Garagendach haben Achim Mohné und Uta Kopp mit Weiß auf Schwarz das kreisförmige Logo von RW mit der Ordnungszahl 37 aufgebracht, als Signatur ihres Werkes sozusagen, welches in den Räumen des Galeriegebäudes als solches unsichtbar bleibt bzw. dort in Form von Videobildern nur indirekt gegenwärtig ist.  Auch an dieser Stelle soll noch nicht vorweggenommen werden, wie die Zeichnung RW.37 eigentlich aussieht.


Nähere Informationen zu Achim Mohné und Uta Kopp sowie ihren bislang realisierten übrigen Stationen findet man mit ausführlichem Text- und Bildmaterial in dem 2018 im Herbert van Halem Verlag erschienenen Buch “Orbitale Irritationen“ und unter www.remotewords.net   

               

                                                                                           Text: Ullrich Fernkorn                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             

 

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