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INES HOCK: ColorLineCuts

24. April - 28. Mai 2015

Die Künstlerin (geb. 1960 in Wetzlar/Lahn), die nach einem Studium der Kunsterziehung mit erstem Staatsexamen ihre künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf als Schülerin von David Rabinowitch erhalten hat, zeigt in ihrer Ausstellung in galerie januar e.V. eine ganz neue, eigens für die zwei Geschosse des Hinterhauses entwickelte temporäre Raumarbeit.


Und zwar fixiert sie auf den Wänden im Erd- und Obergeschoss durchsichtige Folienstücke, die sie zunächst auf der Vorderseite mit sichtbaren Pinselzügen in leuchtenden Acrylfarben bemalt und danach aus der selbstklebenden Folie herausschneidet. Es handelt sich also – wie auch der Ausstellungstitel ColorLineCuts andeuten kann – um eine Vielzahl von  linienartigen Farbformen im Raum, die sich ebenso kalkuliert wie freihändig vollzogenen Schnitten aus dem Material der Folie verdanken. Genau wie jene Schnitte überaus präzise geführt sind, aber ohne feste, etwa geometrisch bestimmte Ordnung bleiben, genau so wenig folgen die zum Teil stark- und meist zweifarbigen Stücke irgendeiner ablesbaren Farbsystematik. Und auch die gewählten Positionen der Folien auf der Wand lassen keine übergreifende Systematik erkennen; sie werden von der Künstlerin vor Ort in einem eher erpröbelnden, intuitiven Verfahren von Fall zu Fall gefunden und - in Reaktion auf die besonderen Gegebenheiten der vergleichsweise intimen Galerieräume – nach und nach festgelegt.

 

Angesichts des auch für die Künstlerin selbst sowohl im  Einzelnen wie insgesamt  nicht vorhersehbaren Endergebnisses, welches bewusst offen bleibt auf Änderungen und Überraschungen, sieht man sich als Betrachter letztlich nicht - wie bei einem Bild - der Farberscheinung gegenüber als vielmehr umgeben von dieser. Die auf den Wänden unregelmäßig verstreuten vielfarbigen Einzelformen spielen sowohl zu- wie auseinander und eröffnen verschiedene Beziehungsmöglichkeiten untereinander, auch über gröere Distanzen hinweg. Sie verleihen den Räumen eine hier leise und dort lautere, jedoch überall anregende Atmosphäre heiter lebendiger Gestimmtheit.

 

Dabei ist es auch für diese neuese Raumarbeit von Ines Hock charakteristisch, dass sie den Ort mit einer neuen Qualität erfüllt, ohne ihn qua Farbe zu dominieren. Sie fügen sich als gleichsam selbstverständliche Elemente den vorgefundenen Innenräumen ein, wobei für einen solchen Eindruck vielleicht mit entscheidend ist, dass die Farben auf den transparenten Folien in ihrer Wirkung mit dem Weiß der Wand interagieren und das Weiß – in Abhängigkeit vom malerischem Duktus – in der Farberscheinung mehr oder weniger stark spürbar bleibt.

                                                                                                                                   Text: Ulrich Fernkorn

 


Weitere Informationen zu Ines Hock unter www.ineshock.de

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