ANDREAS K. SCHULZE & INGOLFUR ARARSSON: vis-à-vis
03. November - 14. Dezember 2000 zum 20-jährigen Jubiläum der galerie januar
So eine Art offene, heitere, bewegliche, leichte Sichtbarkeit.
Some kind of open, funny, flexible, light visbility.
So ein Art bewegliche, offene, sichtbare,heitere Leichtigkeit.
Some kind of flexible, open, visible, funny lightness.
So ein Art sichtbare, bewegliche, leichte, offene Heiterkeit.
Some kind of visible, flexible, light, open funniness.
So ein Art heitere, leichte, offene, sichtbare Beweglichkeit.
Some kind of funny, light, open, visible flexibility.
Some kind of light, visible, funny, flexible openness.
So ein Art leichte, sichtbare, heitere, bewegliche Offenheit.
Text: Andreas Karl Schulze
Seit langem arbeitet Ingólfur Arnarsson an Serien von Bleistift-Zeichnungen, deren Standardformat inzwischen 24x17 cm beträgt. "... Mit hartem Bleistift auf glattem Papier, das auf einer Glasplatte liegt, um ungewollte Frottage-Effekte zu vermeiden, zeichnet er Linien in mehreren Schichten übereinander, die sich schließlich zu einer Fläche verdichten. Er greift dabei auf die traditionelle Technik der Kreuzschraffur zurück, mit der Schattierungen, d.h. räumliche Hell-Dunkel-Strukturen, erzeugt werden. Ein kleinteiliges Netz aus gestrichelten Linien und Zäsuren wächst organisch an und bedeckt allmählich das gesamte Blatt, das erst nachträglich beschnitten wird.
...In Ingólfur Arnarssons Zeichnungen äußert sich ein ständiger, konstruktiver Zwiespalt zwischen Zufall und Absicht, Unbeherrschtheit und Disziplin, Chaos und Ordnung,
Zurückhaltung und Offensive. Dieser Balanceakt zwischen den Gegensätzen, der alle Komponenten zuläßt, ohne einzelne dominieren zu lassen, erfordert ein Höchstmaß an Empfindsamkeit, Selbsteinschätzung
und Sensibilität für die eigene Handlungsweise, die gewissenhaft zwischen den persönlichen Bedürfnissen und denen des Mediums zu vermitteln versucht.
... Eine Präsentation mehrerer Zeichnungen vergegenwärtigt die subtilen Varianten der Grautöne, die sich aus den unterschiedlichen Charakteren der Zeichnungen ergeben.
Beide Erscheinungsweisen bestehen gleichrangig nebeneinander - die lineare Mikrostruktur und ihre Verdichtung zu grauen Farbflächen, so daß auch der Betrachter ständig zwischen Nah- und
Ferneinstellung wechselt, ohne sich je für eine einzige Sichtweise entscheiden zu können, da sich beide in ihrem Wechselspiel steigern und ergänzen. ... "
Text: Hannelore Kersting
(Auszug aus dem Katalogtext:
Ingólfur Arnarsson, Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach 1995)