HELENA BIERMANN: Malerei
15. September - 19. Oktober 2017
Helena Biermann, die 1987 geboren ist, hat im Anschluss an ein Designstudium an der Fachhochschule Münster seit 2011 Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf studiert, zunächst in der Klasse von Katharina Fritsch und dann bei Herbert Brandl, zu dessen Meisterschülerin sie 2016 ernannt worden ist.
In ihrer ersten Einzelausstellung zeigt Helena Biermann auf zwei Etagen der galerie januar eine Auswahl ihrer jüngsten, 2016 und 2017 entstandenen kleineren Arbeiten auf
Papier und größeren Leinwände. Mit ihnen hat sie – so kann es ein erster Blick suggerieren – zu ganz eigenen, stark autonom wirkenden Setzungen gefunden, die auch unabhängig von allem Wiedererkennen
eines Gegenständlichen Sinn machen. Zwar hat die Künstlerin sämtlichen der ausgestellten Werke den gemeinsamen Titel „Mars“ gegeben, um darauf hinzuweisen, dass ihr Ausgangspunkt ursprünglich in
fotografischen Aufnahmen von der Oberfläche des gleichnamigen Planeten liegt, aber letztlich lässt das bildnerische Resultat hier doch alles Vorbildliche hinter sich. Man kann und darf sich
angesichts bestimmter Details der jüngsten Bilder von Helena Biermann immer noch an Landschaftliches oder auch Figürliches erinnert fühlen und sogar das Gegebene insgesamt für Darstellungen einer
mikro- oder makrokosmischen Natur halten, aber – im Vergleich zu ihren früheren Arbeiten – ist der Rückbezug auf das Gegenständliche in jedem Fall spürbar zurückgedrängt, wenn auch nicht völlig
aufgegeben. Vielleicht könnte man behelfsweise statt von einer gegenständlichen oder ungegenständlichen eher von übergegenständlichen Bildern sprechen, weil in ihnen trotz aller abstrakten Gestalt
Natur und Landschaft eingeschrieben bleiben.
Text: Ulrich Fernkorn
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