KLASSE NESTLER (HBK SAAR): Kleine Bewegungen - Zeichnungen und Plastiken
16. Januar - 26. Februar 2004
Kathrin Beck - Tanja Endres-Klemm - Hyun-Joung Kim - Tae-Jin Kim - Yune-Ji Kim - Steffen Krüger - Thorsten Wagner - Steffi Westermayer
Ausgangspunkt für meine Arbeit ist ein Raum, ist ein Gefühl. Etwas will geformt werden. Ich werde von etwas berührt. Es sit eine Art von Sprache. Was mich interessiert ist Energie, ist Kontakt, ist Unsichtbares.
Kathrin Beck
In der Ausstellung zeige ich Filz- und Wollarbeiten. Sie sind bunt, grell, warm, leicht ... und doch schwer. Hartes wird weich gebettet, eingepackt, umhüllt und umgarnt. Die Linie wird durch drehen, wickeln, verknüpfen und verzahnen zur Fläche ... zur schützenden Hülle ... zur zweiten Haut. Fest und undurchlässig ... und doch weich und zart. "Handschmeichler", die "begriffen" werden wollen.
Tanja Endres-Klemm
Hände liegen auf dem Tisch. Eine Hand greift nach einem Bleistift und die andere Hand ist frei. Jede Hand hat eine andere Funktion, macht etwas anderes. Finger bewegen sich langsam. An jedem Ort und zu jeder Zeit ändert sich der Schatten. Freie Hände und Schatten lassen eine Welt entstehen.
Hyun-Joung Kim
Ich sehe meine Haut, die Augen, Bäume, Vögel, Straßen, Häuser, Fluß, Leitungen... Ich fühle mich an ihre Tiefe heran. Ich denke daran, wem sie begegnen. Ich folge ihren Spuren. Es ist ein Glück dabei zu sein. Selbtverständlich kann ich nicht alles sehen, fühlen, denken und allem folgen. Aber so kann ich noch weiter als sie gehen, und so kann ich überall hin gehen. Vor allem möchte ich mich selbst treffen. Da treffe ich an meine Grenze. Das war immer so, daß ich mich wirklich nicht kenne. Jemand hat mit gesagt, daß ein Lebensprozeß immer ein Weg in Fortsetzung sei. Ich hoffe es, daß er Recht hat.
Tae-Jin Kim
Mein Herz ist kalt... Ich gehe oft blind durch den Tag. Ich schlafe mit offenen Augen. Manchmal kann ich gar nicht spüren, was schön ist oder nicht. Vielleicht bin ich tatsächlich nicht wach. Ja aber, wenn ich in meiner Arbeit die schöne Welt finden kann... ,werde ich es tun, um ein warmes Herz zu bekommen.
Yune-Ji Kim
Ich bestimme eien Grenze, lege Räume fest, fülle sie mit Inhalten, gehe meinen Empfindungen und meinem Bewußtsein nach - das Heimliche, das Berborgene reizt mich.
Steffen Krüger
Beim Zeichnen stellt sich mir oft die Frage nach Materialität und Aufbau einer Sache. Die Oberfläche steht im festen Zusammenhang mit den Schichten darunter. Ich untersuche einen Stein, in dem ich seine natürlichen Lager in dünne Platten aufspalte, diese zerreibe, an ihnen schleife und mit anderen Stoffen reagieren lasse. Der Staub bleibt an meinen Fingern kleben und reibt sich in das Papier.
Thorsten Wagner
Ich suche, ich bin auf der Suche. Finde Gegenstände, deren Farbigkeit, Material, Form, Klang mich berührt, bewegt - die von mir verlangen, sie aufzuheben, zu fühlen, halten, behalten. Anordnungen dieser Dinge, Teile, Reste, die Spuren tragen. Aufzeichnung, Beobachtung des hintereinander, nebeneinander aller mich umgebenden Dinge, deren Bewegung und die der Menschen. Das Hinterlassen von Spuren und ihre verschiedene Dauer. Arbeiten, die in und mit Räumen, Dingen im Tun entstehen, wachsen, sich verändern. Zweifel und Fraglichkeit des Schaffens. Helligkeit, Dunkelheit, Schweres, Leichtes.
Steffi Westermayer