galerie januar
Verein zur Förderung junger Kunst e.V.
Eislebener Str. 9 /
In der Schuttenbeck,
44892 Bochum-Langendreer
Tel: 0234/3600578
E-Mail:
info (at) galerie-januar . de
Öffnungszeiten:
Do. 17-19 Uhr;
und nach Vereinbarung
Beitrittserklärung:
In den Räumen der galerie januar zeigt Jan Linnemann aktuelle fotografische Arbeiten. Die großformatigen Fotografien erinnern in ihrer Rahmung an Leuchtkästen; Berglandschaften bilden einen klaren Schwerpunkt. Gleichwohl nebenbei nehmen jedoch Landschaftsabbild und Portrait eine wirre Korrespondenz zueinander auf.
Weietere Informationen zu Jan Linnemann finden Sie auf der Internetseite des Künstlers www.jan-linnemann.de.
Das Projekt wird gefördert von der
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Alke Reeh zeigt in galerie januar neue Fotografien, Skulpturen und textile Objekte. Die künstlerische Fantasie der Düsseldorfer Meisterschülerin von Klaus Rinke entzündet sich am Fortleben abstrakter Muster und ornamentaler Formen, die sie in den verschiedenen Medien spielerisch in neue, überraschende Zusammenhänge versetzt. Typisch für das Vorgehen der Künstlerin ist ihre Serie digital bearbeiteter Fotografien "Von Kuppeln und Tassen", in welchen die geometrischen Muster im gewölbten Inneren von kleinen Sammeltassen plötzlich in den riesigen Kuppeln von Kirchen und Moscheen aus Ost und West erscheinen oder auch umgekehrt diese in jenen. Ebenso charakteristisch die abgebildete Plastik, in der der alltägliche, von der Schwerkraft abhängigen Faltenwurf eines Vorhangstoffes als gewelltes hölzernes Band selbsttragend vom Erdboden aufragt.
Weitere Informationen zu Alke Reeh finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.alkereeh.de.
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Die 1969 in Busan, Korea geborene Joung-en Huh hat ihr Studium ab 1993 in Deustchland zunächst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg aufgenommen, ehe sie 1995 an die Kunstakademie Düssedorf wechselte. Dort hat sie ihre künstlerische Aussbildung 1999 als Meisterschülerin von Christian Megert abgeschlossen und 2002 den Akademiebrief erhalten. Mit der Gründung des Düsseldorfer Projektes LADEN bzw. LADEN-GEDAN hat sie sich in den letzten Jahren in der Off-Space-Szene des Rheinlandes einen Namen gemacht. Sie hat jedoch nicht nur in Düsseldorf für andere Künstlerinnen und Künster Ausstellungen organisiert, sondern ist zugleich in einer Fülle von Einzel- und Gruppenausstellungen mt ihrer ganz eigenen Malerei hervorgetreten und hat vor allem mit ortbezogenen Rauminstallatioen auf sich aufmerksam gemacht.
Auh ihre Ausstellung in Bochum hat die Künstlerin bewusst auf ihre Rauminstallationen beschränkt, welche nicht vorab im Atelier, sondern erst im Anschluss an einem Ortstermin entstehen. Im Ergebnis hat Joung-en Huh - wie schon der Titel der Ausstellung "Trio" andeutet - die drei Etagen der Galerieräume mit durchaus unterschiedlichen, aber stets aus einfachen Materialien bestehenden architektonisch wirkenden Einbauten versehen. Diese gehen von den Bedingungen des jeweiligen Raumes aus und verändern auch den Raum und das Haus - um es mit der musikalischen Metapher auszudrücken: durch drei individuelle Stimmen oder Instrumente mit einem neuen Gesamtklang füllen. Huhs Installationen lassen den Raum statt als überall gleichartigen, neutralen Container als Raum von gleichsam unterschiedlicher Dichte erscheinen.
TRIO
Die Installation, die sich auf Begriffe wie Raumbegrenzung und Raumöffnung bezieht, umfasst drei Ebenen. Ausgehend von Fragen wie "was ist Innenraum, was ist Außenraum?", "ist dies offen, oder
geschlossen?", entstehen Arbeiten, die zu neuen Raumsituationen und dadurch zu neuen Raumbetrachtungen führen.
Ebene 1 Serielles Geländer
Das Geländer, welches sich in diesem Raum befindet, wird verfielfacht. Die sechs neuen Elemente werden als Raumteiler eingesetzt.
Ebene 2 Downtown
In verschiedenen Formaten gebaute Tafeln werden im Raum verteilt. Sie stehen wie Schilder, wie neue Raumteiler, wie im dicht bewachsenen Stadtwald.
Ebene 3 InnenAussen
Ein Raum im Raum entsteht, aus Leinwand gebaut und mit Fenstern versehen. Man schaut durch die Fenster nach außen, in den Raum hinein, oder von dem Aussenraum durch die Fenster nach Innen. Zwei
unterschiedliche Beleuchtungen unterstreichen die Raumverteilung.
Joung-en Huh
Weitere Informationen zu Joung-en Huh finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.joungenhuh.com.
"galerie Januar zeigt einen Raum im Raum", WAZ, 20.0.2009, von Werner Streletz
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Die Malerei von Keiko Koana ist sowohl durch europäische wie asiatische Einflüsse geprägt und enthält gegensätzliche Bestimmungen: Bei den für ihr Schaffen der letzten Jahre typischen Bildern von zumeist eher kleinem Format, aber mitunter auch erhebliche Größe, handelt es sich um in traditioneller japanischer Technik ausgeführte Papier überspannte Holzkästen. Auf diese trägt die Künstlerin - oft mit einem Lineal anstelle eines Pinsels - dünnflüssige Aquarell- bzw. Acrylfarben auf. Ohne vorgefasste Konzepte lässt sich Keiko Kaona vor allem von den Eigenschaften und Zufälligkeiten des auf überwiegend zwei Töne beschränkten Farbverlaufs überraschen. Dem entspricht, dass ihre Arbeiten weniger gemacht als vielmehr wie von selbst entstanden scheinen oder naturhaft gewachsen. Die hier klar begrenzten und dort ins Diffuse verschwimmenden, horizontal gerichteten Farbverläufe und Raum schaffenden Schichtungen, in denen Leere und Dichte einander abwechseln, erzeugen unweigerlich landschaftliche Assoziationen.
Weitere Informationen zu Keiko Koana finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.keikokoana.com.
"Diffuse Landschaften", WAZ, 13.11.2008, von Werner Streletz
Gefördert von:
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Der für sein fotografisches Werk in den letzten Jahren bereits mehrfach mit Stipendien und Preisen ausgezeichnete Düsseldorfer Künstler Ralf Brück (Jahrgang. 1966), der sein Studium 1994 in der
berühmten Fotoklasse von Bernd Becher begonnen und 2003 als Meisterschüler von dessen Nachfolger Thomas Ruff an der Kunstakademie Düsseldorf abgeschlossen hat, ist mit seinen bildnerischen
Erkundungen auf die Themen von Landschaft und Architektur konzentriert. Nur ganz gelegentlich kommen in der von ihm fotografierten Welt Menschen vor. In seiner Ausstellung in der galerie januar zeigt
Ralf Brück eine Auswahl neuer Farbfotografien, die 2007 und 2008 auf Reisen des Künstlers durch Amerika entstanden sind.
Geprägt durch die Weite der amerikanischen Landschaften wirken die neuen Fotografien Brücks raumhaltiger als die mitunter engen Ausschnitte seiner früheren Arbeiten. Sie zeigen überwiegend horizontal
bestimmte und zugleich tief gestaffelte Landschaftsräume unter hohem Himmel mit vereinzelten Architekturmotiven. Brücks Kamera hat zwar unverkennbar Amerikanisches erfasst, meidet aber touristische
Sehenswürdigkeiten oder sonstwie Spektakuläres.
Bildwürdiger als die vielfach fotografierten erhabenen Naturansichten amerikanischer Nationalparks etwa sind für Ralf Brück beispielsweise Motive wie die Rückseite eines weit über den Horizont
emporragenden Hinweisschildes zwischen Telegraphenmasten und den hölzernen Pfosten eines sich in der Tiefe einer kargen Landschaft verlierenden Weidezauns. Im Gegensatz zu dem bislang vorherrschenden
nüchtern-dokumentarischen Stil erkennt man hier eine gesteigerte Aufmerksamkeit für das Erfassen besonderer Lichtsituationen. Und doch bleibt die dramatisch wirkende Fotografie einer schwarzgrauen
Wolkenformation vor hellem Himmel eine Ausnahme innerhalb seiner an erzählerischen Momenten bewusst sparsamen Bildsprache. Letztlich ist es Brücks eigenwilliger Sinn für das Gebaute seiner
Fotografien, der sie von bloßen Dokumentationen unterscheidet und sie auch abhebt von den stilprägenden Vorbildern der road trip photography eines William Eggleston oder Stephen Shore, auf deren
Tradition er sich mit seiner amerikanischen Motivwelt bezieht.
Ulrich Fernkorn
Weitere Informationen zu Ralf Brück finden Sie auf der Internetseite des Künstlers www.ralfbrueck.com.
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Der Dresdner Künstler Daniel Rode zeigt in der galerie januar zwei neue, für die spezielle Raumsituation geschaffene Arbeiten. Kennzeichnend für seine Arbeiten ist der
präzise Einsatz von Material und ein hohes Maß an Reduktion. Der Künstler destilliert seine Geschichten bis zu einem Punkt, wo sie ihre Eindeutigkeit, nicht aber ihre Kraft verlieren. Ausgangspunkt
für die Bochumer Arbeiten ist die sowohl vertikale (drei kleine Räume übereinander) als auch horizontale (Hinterhaussituation) Staffelung der Ausstellungsräume.
Bei der Arbeit "Ghost" spannt sich ein Stahlseil senkrecht durch Bohrungen in den Decken bzw. Fußböden in einer Geraden vom Keller bis in den ersten Stock. Im Keller befindet sich ein Motor (Abb),
der dem Seil eine Unruhe mitgibt, die im Erdgeschoss durch ein fahnenartiges Stück Stoff augenfällig wird. Im Obergeschoss wird das Seil lediglich straff gehalten. Ebenfalls im Obergeschoss befindet
sich die zweite Arbeit der Ausstellung, die die Horizontale betont. Eine speziell angefertigte, dünne Neonröhre führt durch ein Loch in der Wand nach draußen, beschreibt dort einen Bogen, kehrt quasi
um und wieder in den Raum zurück.
Ghost, 2008, Installation über drei Etagen
Edelstahlseil, Elektromotor, Aluminium, Kunstseide, Maße variabel
Ein dünnes Stahlseil verläuft durch Bohrungen in Decken und Fußböden vertikal durch drei Etagen eines Gebäudes. Im Keller wird das Seil mittels eines Elektromotors in eine geringfügige Unruhe versetzt, die sich im Erdgeschoss an der Bewegung eines kleinen, weißen Tuches beobachten lässt. Im Obergeschoss wird das Seil über Rollen an die Wand geleitet und mit einer Feder Straff gehalten. Die Arbeit ist nie im Ganzen sichtbar.
Weitere Informationen zu Daniel Rode finden Sie auf der Internetseite des Künstlers www.danielrode.de.
"Wie mit großem Aufwand minimale Effekte erzielt werden", WAZ, 30.04.2008, von Werner Streletz
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Thomas Hirsch in "Künstler in Düsseldorf" (Hg. Peter Liese), edition biograph, Düsseldorf und Salon Verlag, Köln 2007
"Als wär's die Patina von Jahren", WAZ, 28.02.2008, von Werner Streletz
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Ulrich Fernkorn
"Der Teppich ist kein Teppich", WAZ, 18.01.2008, von Werner Streletz
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Die (Wechsel-)Beziehung zwischen Mensch und Raum steht im Zentrum meines künstlerischen Interesses. Ich setze mich vor allem damit auseinander, wie Menschen ihren Umraum
gestalten und wie sich die architektonische Gestaltung der Räume auf das Verhalten der Menschen auswirkt. Bei meinen Arbeiten handelt es sich meist um kaum wahrnehmbare Interventionen im Raum, die
die Aufmerksamkeit auf die architektonischen Besonderheiten der jeweiligen Situation lenken.
Durch meist rudimentär-minimale Eingriffe möchte ich auf subtile Weise die Komplexität eines gegebenen (städtischen) Raums aufdecken und in den Fokus rücken. Ich gehe dabei unmittelbar auf den
jeweiligen Raum und die dort vorgefundenen Bedingungen ein. Es geht mir dezidiert nicht darum, ein dominantes Kunstobjekt in den Raum zu implantieren und diesen somit auf eine Sockelfunktion zu
reduzieren. Vielmehr soll sich die Arbeit harmonisch in die Umgebung einfügen, durch größte Einfachheit Wirkung entfalten und zu einem integrativen Bestandteil der Umgebung werden.
In meinen Arbeiten suche ich die Nähe und Distanz, die die Menschen zu ihren Räumen einnehmen, zu begreifen und greifbar werden zulassen. Dabei untersuche ich stets auch die Frage, wie und wo ich
mich selbst im Raum verorte. In dieser Hinsicht enthalten meine Arbeiten auch eine nostalgische oder romantische Komponente, schwingt in ihnen immer die Suche nach der verlorenen Zeit, den
Geschichten der Vergangenheit, einer Verbindung zwischen Hier und Anderswo mit.
Ich selbst befinde mich auf der Suche nach klaren Linien und Formen, die den Raumcharakter eines Orts bestimmen, dessen Dichte und Atmosphäre unterstreichen und die Funktionalität von Räumen
hinterfragen: auf der Suche nach kollektiv erlebbaren Räumen, die meine Geschichte erzählen.
Maria Gamper
"Was uns die Regalbretter sagen", WAZ, 23.10.2007, von Werner Streletz
Artikel zur Ausstellung von Maria Gamper in galerie januar, Bochum, 2007
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So-Yean Goak
Gefördert von:
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Ulrich Fernkorn
Weitere Informationen zu Mi-Ryeon Kim finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.kimmiryeon.com.
"Urhütte und Wolkenkratzer", WAZ, 30.05.2007, von Werner Streletz
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Ferdinand Ullrich
Weitere Informationen zu Daniela Löbbert finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.danielaloebbert.de.
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Noch während seines Studiums an der Kunstakademie Münster in der Klasse von Guillaume Bijl hat der koreanische Künstler Changwon Lee um das Jahr 2000 zu der ihm eigenen,
unverwechselbaren Ausdrucksweise gefunden. Auch bei seiner Auswahl für die galerie januar handelt es sich um Bildobjekte, in denen Merkmale des Zwei- und Dreidimensionalen ineinander fließen.
Das Wandrelief "Passanten" (2007) misst 250 x 400 cm und nimmt nahezu die gesamte Stirnwand im Obergeschoss des Galeriehauses ein. Es ist typisch für Lees Kunst insgesamt und kann auch für kleinere
Reliefs der Ausstellung einstehen. Beim ersten Blick auf "Passanten" aus der Ferne meint man dunkle Silhouetten anonym Vorübergehender zu sehen. Erst bei näherer Betrachtung erkennt man, dass die
Figuren in Bewegung keine gemalten oder fotografierten flachen Abbilder der alltäglichen Wirklichkeit sind, sondern sich einer tatsächlich körperhaften Ursache verdanken. Changwon Lee hat hier einen
rechtwinklig begrenzten, weißen Bildkasten von geringer Tiefe mit dem strengen Raster übereinander gereihter, horizontaler und ebenfalls weiß lackierter Holzstege versehen. Auf ihnen hat der Künstler
in genau kalkulierter Ordnung lose schwarze Teeblätter so angehäuft, dass sich die Mikrostruktur des Materials für unser Auge zur überzeugenden Makrostruktur von Passanten zusammenschließt. Die durch
die Teehäufchen erzeugten Schatten vor dem weißen Hintergrund des Reliefs ergänzen den figurativen Gesamteindruck. Am Boden unterhalb des Wandreliefs befinden sich weitere, herab gerieselte
Teeblätter, die das rein Materielle der vom Relief erzeugten Illusion darlegen wie auch eine Spur seines Herstellungsprozesses vergegenwärtigen.
Vor Lees Arbeit ist der Betrachter herausgefordert, unterschiedliche Blickeinstellungen und Positionen gegenüber dem Wandrelief auszuprobieren, um zu bemerken, dass die durch die Teeblätter
figurierten Figuren ihr Aussehen, ihre gegenständliche Lesbarkeit je nach Standort und Lichteinfall ändern.
Ulrich Fernkorn
Weitere Informationen zu Changwon Lee finden sie auf der Internetseite des Künstlers www.changwonlee.com.
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Der Ausstellungstitel "MÜNCHEN - BOCHUM" bezeichnet nicht nur wichtige Lebensstationen des Künstlers, sondern auch die Orte, an denen die Arbeiten von Nol Hennissen für die galerie januar entstanden sind. In den drei speziell für die Räume in Bochum geschaffenen Arbeiten greifen Gattungsmerkmale der Malerei, Skulptur und Architektur ineinander. Während Nol Hennissen im Erd- und Kellergeschoss des Hauses durch spiegelnde Gitter- bzw. Flächenelemente die gewohnten Raumverhältnisse optisch subtil verändert, indem er sowohl das streng Geometrische der Gebilde selbst wie auch die Grenzen des Raumes zu entmaterialisieren scheint und den gespiegelten Betrachter jeweils zu einem Bestandteil des Werkes macht, verändert er den Raum im Obergeschoss der ehemaligen Polsterei lediglich durch eine flache Bodenarbeit: Scherenschnittartig aus Spanplatte gesägte purpurfarbene Elemente bedecken die graublau gestrichenen Bodendielen, die nur stellenweise sichtbar bleiben. Sie geben das florale Ornament eines Kleides wieder, das Nol Hennissen einem Brokatkleid auf einem Gemälde von Antonio Moro entnommen hat. "Die aus dem Wechselspiel der Elemente Licht, Farbe und Form amalgamierte abstrakte Harmonie erzeugt eine Atmosphäre von meditativer Stille und nüchterner Poesie." (Sabine Dorothee Lehner, München).
Weitere Informationen zu Nol Hennissen finden Sie auf der Internetseite des Künstlers www.nolhennissen.de.
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Den Weg zu Ihren Arbeiten sucht Caroline Bayer nicht, sondern findet ihn zwischen und in der architektonischen Banalität Ihrer alltäglichen Umgebung. Dabei werden die gesammelten Fragmente aus Ihrem urbanen Kontext gerissen, in Linien und Strukturen zerlegt, teilweise in Ihren Dimensionen verändert und in einer fremden Raumsituation neu angeordnet. Ihrer individuellen Bestimmung und Identität beraubt und entfremdet, entwickeln diese Fragmente durch die sensible Behandlung in Zeichnung und Installation eine ungewöhnliche ästhetische Qualität.
Weitere Informationen zu Caroline Bayer finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.carolinebayer.de.
Gefördert von:
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Anmerkungen:
Meine Arbeit bewegt sich in einem fortwährenden Zwiespalt aus Harmonie und Disharmonie, Klarheit und Verstörung, Unlogik und noch größerer Unlogik. In den Bildern geht es um eine Übergeometrie, um
ein nur noch geometrisch anmutendes Konstrukt. Auf den ersten Blick erscheint eine logische Konstruktion, die aber "fake" ist. Sie ist nur scheinbar plausibel und ist tatsächlich
existentiell-emotionalen Ursprungs, fern aller Logik einer gewichtenden Zusammenfügung von Vertikalen und Horizontalen. Klassische geometrische Formen wie Kreis, Rechteck, Quadrat usw. tauchen selten
auf, einzig die unterschiedlichsten Dreiecke. Die Kompositionen werden hauptsächlich durch Schrägen getragen, somit sind sie instabil, durch ihr Zusammenspiel aber wieder stabil. Das ganze ohnehin
Verzogene wird zusätzlich durch abgebrochene Pinselgesten, herablaufende Farbe, Farbspray, unruhige Oberflächen irritiert.
Ich versuche Phänomene des Existentiellen in die Arbeit einzubinden. Jedes Bild entsteht aus der inneren Notwendigkeit heraus, Existentialismus in all seiner Widersprüchligkeit, Ohnmacht und Poesie
darzustellen.
Andreas Nann
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galerie januar zeigt in der ersten Einzelausstellung des koreanischen Künstlers Moonho Lee neben einer Installation mit Diaprojektion vor allem typische Beispiele seiner seit 2003
entstandenen Fotografien von Innenräumen. Was auf den ersten Blick nach fotografischer Ablichtung der Wirklichkeit aussieht, erweckt bei näherem Hinsehen zu Recht Zweifel an der Realität des
Dargestellten. Tatsächlich wird man bei Moonho Lee von inszenierter Fotografie reden müssen, denn bei sämtlichen seiner Fotos handelt es sich eben nicht um die Ablichtung von Innenräumen, sondern
vielmehr um die Ablichtung von Innenräumen, welche Moonho Lee allererst mit Hilfe von Architekturmodellen erfindet. Er baut kleine und größere Modelle, die er künstlich beleuchtet, um sie mit den
durch das Licht veranlassten Schattenbildungen mit einer Großformatkamera aufzunehmen.
Die Fotografien Lees besitzen durchaus unterschiedlichen Charakter, sind aber immer äußerst karg und minimalistisch und stets bleiben sie menschenleer. In eben dem Maße, in dem der Mensch abwesend
ist, in eben dem Maße erscheint der Raum anwesend und zu gesteigerter Präsenz gebracht, er ist in seiner jeweiligen Gestalt und Farb- und Lichterscheinung der eigentliche Bildheld von Lees Arbeiten.
Mit vollem Recht hat der Künstler seine Ausstellung mit einem einzigen Wort betitelt: "Raum".
Gefördert von:
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Der Wald ist durch den Geist gegangen. Die Malerei geht durch den Geist und geht durch den Körper. Die Manifestation im Bild: reine Synergie. Eine neue, pure Fakzitität:: das, was der Fall ist. Malerei. Organische Prozesse, das Drama des Wachstums, zur Ruhe gebracht. Zur Anschauung. Die kahlen Baumgerüste gegen den Himmel, die baren Linien gegen die Leinwand. Beides gegen die Leere. Klarheit und Heiterkeit der Reduktionen.
Liegend/horizontal, stehend/vertikal, vertikal und horizontal sind die Verläufe der Linien auf der Leinwand. Liegend und stehend sind Körperbewußtsein. Orientierungen des Körpers im Raum. Auch Aktion und Passion, beides zusammen. Oder, in der paradoxen fernöstlichen Variante: tatloses Tun (chin.: wuwei). Handeln mit aller Entschiederheit, mit vollem Nachdruck - aus einer Haltung völliger Losgelöstheit heraus. Für nichts.
Horizontale, Vertikale, Diagonale als platonische Ideen: prästabilisierte Geometrien. Baum und Geäst, draussen im Walde wie auch drinnen als Bild im Bewußtsein; Geometrie und jede Menge Störungen. Und als Malerei: Ordnung und Chaos so ineinander gebaut, dass das Bild mit Energie aufgeladen wird.
Matthias Bärmann
Weitere Informationen zu Helge Hommes finden Sie auf der Internetseite des Künstlers www.helgehommes.com.
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Weitere Informationen zu Eva Weinert finden Sie auf der Internetseite www.co-mg.de.
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Zu den Arbeiten von Annette Hurst
Ausgehend von Zeichnung und Collage auf auseinandergefalteten Schachteln und Kartons entstehen in der Weiterentwicklung reliefhafte und plastische Objekte, freistehend und für die Wand. Vorgefundene
Verpackungen werden mit Tusche, Kohle, Kreide, Schere und Reißen gestaltet und mit Zeichnungen collagiert. Architektonische Fragmente und organische Strukturen korrespondieren mit der Form der
Schachtel. Über diese "Raumbildungen" wird die Aufmerksamkeit des Betrachters auch auf die gesamte Raumsituation gelenkt und der Ausstellungsraum wird zur Landschaft.
Weitere Informationen zu Annette Hurst finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.annette-hurst.de.
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Auszüge: Bernd Finkeldey in: Annette Besgen. Unter Brücken, hrsg. von der Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden, und der Galerie Steinrötter, Münster, 2002
Weitere Informationen zu Annette Besgen finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.annette-besgen.de.
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Ufan Lee / Paris 2005
Weitere Informationen zu Dong-Yeon Kim finden Sie auf der Internetseite des Künstlers www.dongyeonkim.de.
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Das Schwarz auf den Bildern Mi-Kyung Lees resultiert zuallererst aus dem Licht. Betrachtet man ihre Werke genauer, so erkennt man tatsächlich eine Vielzahl von Schattierungen, verschiedenen
Farbbewegungen und Dichtegrade, die sich allmählich zu einem landschaftlichen Bildraum formen. Teilweise opak, teilweise transparent, entstehen über die gesamte Fläche räumlich gestaffelte Bildzonen,
die sich – je nach individueller Vorstellungskraft – als Wolkengebilde, als Wälder und Gebirgspanoramen, als Wasserflächen und Horizonte deuten lassen. Das alles ist offen, wie unfixiert, geprägt von
einem hohen Maß an Wandlungsfähigkeit, in einem Zustand noch vor der konkreten Formwerdung, eine Landschaft jenseits der Landschaft, fern jeder Abbildhaftigkeit, noch in Entstehung begriffen,
irgendwo zwischen völliger Leere und maximaler Dichte.
Etwas anders verhält es sich bei den jetzt entstandenen Bildern, die sich zwischen Schwarz und Weiß, Hell und Dunkel bewegen. Sie sind ganz ohne Einsatz von Buntfarben gemalt und doch ebenso reich an
Nuancen und Zwischentönen. Hier gewinnt der Farbauftrag mit seinen vielfältigen Strukturen und Verläufen zunehmend an Kontrast. Ränder und Schichtungen der oftmals stark verflüssigten Malsubstanz
nehmen die diffuse Gestalt von Bergen und Wäldern, von Seen oder Ebenen mit verschieden hohen Horizonten an. Stets aus der Ferne, aus großer Distanz betrachtet, begegnen uns atmosphärische, wie in
Dunst gehüllte Landschaften, die sich weithin offen, gleichmäßig und ruhig vor unseren Augen ausbreiten. Gerade in ihrer zurückhaltenden, unaufdringlichen Komposition erscheinen uns die Bilder nicht
als benennbare Naturporträts, sondern eher als Visionen, als Ideen von Landschaften.
Wenn wir uns die Zeit nehmen, die diese Bilder fraglos erfordern, so ist es gerade das Fehlen motivischer Anziehungspunkte, das Ausbleiben von Effekten und Sensationen, das die Sinne schärft und den
Blick auf sich selbst zurückwirft: eine Malerei ganz ohne Behauptungen; eine Malerei, deren Bildwelt in letzter Konsequenz nicht mehr verspricht, als wir, die Betrachter, mit unserer
Einbildungskraft, unserer Erinnerung und Erfahrung einlösen können.
Dr. Stefan Rasche
Weitere Informationen zu Mi-Kyung Lee finden Sie auf der Internetseite der Künstlerin www.mikyunglee.com
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Gabi Dewald (2004). "Rede Wenig. Über Stille" (Auszug),
Michael Cleff "Zwischen den Dingen. Plastische Arbeiten", Stadtmuseum Hattingen,
Weitere Informationen zu Michael Cleff finden Sie auf der Internetseite des Künstlers www.michael-cleff.de.
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